Verknallt in die Arbeit oder kurz vor Trennung?

Februar – Valentinstag

Aktuelle Studie schürt Hoffnung, mit einem dickem »Aber«

Valentinstag ist der Tag der Liebe. Und des Blumenhandels. Aber mal ehrlich: Hätte Dein Unternehmen eine Rose verdient? Eine Studie von »Avantgarde Experts« aus 2023 sagt ja, allerdings mit Einschränkungen, denn so richtig treu wollen die Mitarbeiter:innen in den kommenden sechs Monaten nicht sein. Ein bisschen auf dem Absprung, ein bisschen unterfordert bei hoher Arbeitsauslastung und mangelnde Empathie der Führungskräfte ist das Fazit. Also doch keine #worklifecrush in Deutschland?

 

Mitarbeiter:innen sind ganz schön happy im Job

Halleluja, die Deutschen sind zufriedener mit ihrer Arbeitssituation als noch im letzten Jahr. Es wurde auch mal wieder Zeit für ein paar gute Nachrichten. Auf dem Weg zur #worklifecrush sind wir ein paar Schritte weiter gekommen, denn 79% der Arbeitnehmer:innen sind laut Studie zufrieden mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen. Damit haben wir einen Höchstwert seit Beginn der Studienreihe in 2016 im Bereich Arbeitszufriedenheit erreicht.

 

Transformation der Unternehmen trägt erste Früchte

Besondere Pluspunkte gab es für die Arbeitgeber:innen in den drei zentralen #worklifecrush-Bereichen »Flexibles Arbeiten« und »Vereinbarkeit von Beruf und Familie«: 58% sind der Meinung, dass diese relevanten Themen »gut bis sehr gut« von ihrem Unternehmen abgedeckt werden. Der dritte zentrale #worklifecrush-Bereich ist die Diversität: 54% schätzen diese an ihrem Arbeitgeber. Scheinbar kommen jetzt das Engagement und die Initiativen der Unternehmen auch wirklich bei den Arbeitnehmer:innen an. Nochmal: Halleluja - es wird aber auch wirklich Zeit.

 

Wechselbereitschaft so hoch wie noch nie

Trotzdem sind viele Mitarbeiter:innen auf dem Sprung: Nur 62% können sich vorstellen, in den nächsten 6 Monaten beim Unternehmen zu bleiben. Dafür gibt es einige Gründe: Der Wunsch nach höherer Bezahlung liegt ganz weit vorne, denn über die Hälfte der Wechselwilligen würden für ein höheres Gehalt bleiben. Als Organisationsentwickler:innen wissen wir aber, dass mehr Geld nur kurzfristig zu längerer Bindung und höherem Engagement führt.

 

Kompetenzen werden immer noch verschleudert

Wichtiger könnte deshalb sein, dass sich die Mitarbeiter:innen trotz der hohen Arbeitsauslastung fachlich unterfordert fühlen. 42% sehen genau da ein Problem: Sie finden sich in der falschen Position wieder und sind der Meinung, sie könnten mit ihrer Kompetenz an anderer Stelle wertvoller für ihr Unternehmen sein. Und das ist ein klarer Auftrag an die Führung: Kompetenzen erkennen und Mitarbeiter:innen passend einsetzen.

 

Empathische Führung für kompetenzbasiertes Arbeiten

Dafür braucht es Führungskräfte, die empathisch auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen eingehen können, was in der Studie mit 32% klar gefordert wird. Das sah 2022 noch ganz anders aus: Hier wurde vor allem ein starkes Leitbild in der Krise gefordert. Aus einem Wunsch nach strategischer Transparenz wurde nun ein eher emotionales Bedürfnis nach Verständnis und Wertschätzung. Doch gerade in diesem Bereich sieht es schlecht aus: 32% bewerteten das Erkennen und Beachten von Mitarbeiter:innenbedürfnissen als »eher bis sehr schlecht«.

 

Lippenbekenntnisse auf Powerpoint Slides haben ausgedient

Damit es also rote Rosen für Unternehmen regnet, muss noch einiges getan werden. Die Arbeitsbereitschaft ist zwar grundsätzlich gegeben, trotzdem fehlen immer noch zentrale Elemente, damit sich das Leben der Mitarbeiter:innen wieder in die Arbeit verknallt.

 

Unsere Empfehlung ist deshalb kein »weiter so«

Im Gegenteil: Wir sollten die Erkenntnisse aus den vergangenen Initiativen kritisch auswerten und die Erfolgsfaktoren klar herausarbeiten. Schluss mit den Lippenbekenntnissen und rein in die Umsetzung. Führungskräfte müssen für den Wandel messbare Ziele setzen, (Zwischen-)Ergebnisse nachhalten, ehrliches Feedback einfordern und offen kommunizieren.

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